EIN MANN
Eine Stadt, eine Straße, ein Ort,
ein Mann getrieben und jubelnder Mob.
Gesteinigt, bespeit, maßloser Zorn,
ein lauter Schrei und Blut tropft vom Dorn.
Die Krone des Königs, ein Kranz aus Schmerz,
sie wollen ihn brechen, sie wollen sein Herz.
Treiben ihn weiter, den Berg hinauf,
die Last geschultert, ein qualvoller Lauf
und stellen dort oben sein Kreuze auf.
Nun treiben sie die Nägel,
durch Füße und durch Hände,
blind vor Hass und Eifersucht,
sie wollen des Mannes Ende.
So stirbt er dort am Kreuze,
man spricht von Wiederkehr.
So ungefähr 2000 Jahre ist das her.
Noch heute seh ich diesen Mann,
wie einst, vor langer Zeit,
seh immer noch das Leid
und seh ihn hängen überall,
genagelt und geschraubt,
seiner Freiheit immer noch beraubt,
als Heiligen verehrt, vergaß man,
was er lehrt.
Du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen,
sollst nicht des nächsten Weib begehren,
sollst nicht lügen, nicht betrügen,
nichts versprechen, was du nicht hältst,
deinen Nächsten sollst du lieben,
als wärest du es selbst.